Classic Days 2023 – Teil 2

Das Programmheft gibt es hier auch als ePaper.

Aus dem Fundus der fast 500 Fotos von der Veranstaltung werden an dieser Stelle noch weitere Fahrzeuge kurz präsentiert:

Morris Eight Racer FV-101-GY

Der Morris Eight war ein Kleinwagen, dessen Konstruktion durch den Verkaufserfolg des Ford Y angeregt wurde. Der Erfolg dieses Autos brachte Morris zurück auf Platz 1 der britischen Autohersteller.

Das Auto wurde von einem seitengesteuerten 4-Zylinder-Motor der Morris-UB-Serie mit 918 cm³ Hubraum angetrieben, der mit 3 Kurbelwellenlagern und einem einzelnen SU-Vergaser eine Höchstleistung von 23,5 bhp (17,3 kW) ablieferte. Das Getriebe hatte 3 Gänge, wovon die oberen beiden synchronisiert waren. Der Wagen hatte hydraulische Bremsen und eine 6-Volt-Elektroanlage.

Die Karosserie (entweder Limousine oder offener Tourenwagen) war auf einem separaten Fahrgestell mit einem Radstand von 2286 mm montiert. Der Tourer erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 93 km/h und verbrauchte ca. 6,25 l/100 km, die Limousinen waren etwas langsamer. Der verchromte Kühlerrahmen und der Wabenkühlergrill waren Attrappen; der eigentliche Kühler war dahinter versteckt. Die Verkaufspreise reichten von GBP 120 für den zweisitzigen Tourenwagen in Grundausstattung bis GBP 142 für die 4-türige Limousine mit „Sunshine“-Dach und Ledersitzen. Stoßfänger und Blinker kosteten 2 GBP 10 Shilling Aufpreis.

Die Bezeichnung Serie I wurde ab Juni 1935 zusammen mit anderen Morris-Modellen benutzt. Von den 164.102 gebauten Autos waren ca. 24.000 Tourenwagen.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Morris_Eight

Bentley 3.5 Litre Park Ward Sports Saloon 1934

Der Bentley 3 ½ Litre war ein Pkw-Modell des Herstellers Bentley. Es war das erste neue Bentley-Modell seit der Übernahme des Unternehmens durch den Konkurrenten Rolls-Royce. Die Fahrzeuge entstanden aus den zwischen 1933 und 1937 von Bentley angebotenen Fahrgestellen und Karosserieaufbauten verschiedener Karosseriebauunternehmen; Arnold of Manchester etwa stellte mehrere Karosserien mit aerodynamisch gestalteten Heckpartien her, und Gurney Nutting fertigte zahlreiche halboffene Sedanca-Versionen. Ab 1936 wurde, basierend auf dem gleichen Fahrgestell, das Schwester-Modell 4 ¼ Litre angeboten, das das 3 ½-Litre-Modell nach 1937 komplett ersetzte und noch bis 1939 gebaut wurde. Die Fahrzeuge wurden von Bentley als „the silent sports car“ beworben, später wurden sie wegen des damaligen Produktionsstandorts auch als Derby-Bentleys bezeichnet. Als Nachfolger wurde 1939 das Modell Bentley Mark V eingeführt.

Der 3 ½ Litre war das erste Bentley-Modell, das nicht mehr von einer Variation des 3-Liter-Motors mit obenliegender Nockenwelle (OHC) angetrieben wurde. Stattdessen wurde auf den Motor des Rolls-Royce 20/25 hp (OHV-Ventilsteuerung mit seitlicher Nockenwelle) zurückgegriffen, welcher für den Einsatz im Bentley jedoch deutlich überarbeitet und in der Leistung gesteigert wurde. Verbaut wurde der Motor in einem ausgiebig erprobten Fahrgestell für ein nicht in Serie gegangenes Rolls-Royce-Modell mit kompressorgeladenem 2 ¾-Liter-Motor.

Ab 1936 wurde die Variante 4 ¼ Litre angeboten, bei der für 50 £ Aufpreis der überarbeitete Motor des Rolls-Royce 25/30 hp in das 3 ½-Litre-Chassis eingebaut wurde. Dessen Verkäufe überflügelten schnell die Absatzzahlen des Grundmodells, sodass dieses ein Jahr später eingestellt wurde. Bis dahin entstanden 1177 Fahrgestelle des Bentley 3 ½ Liter, der 4 ¼ Litre wurde 1234 Mal bis zur Produktionseinstellung 1939 hergestellt. Auch hier wurden die meisten Fahrgestelle von den etablierten britischen Karosserieherstellern eingekleidet. Auf dem Kontinent war unter anderem der belgische Hersteller Vesters & Neirinck von Bedeutung, der mindestens elf Karosserien lieferte.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Bentley_3_%C2%BD_Litre

Rolls Royce Phantom 1927

Der Rolls-Royce 40/50 H.P. Phantom I, auch New Phantom genannt, wurde vom britischen Automobilhersteller Rolls-Royce 1925 als Nachfolger des Modells Silver Ghost vorgestellt. Wie sein Vorgänger Silver Ghost wurde der Phantom I sowohl in Großbritannien als auch in den USA gebaut, wobei das US-Modell ein Jahr später vorgestellt und zwei Jahre länger produziert wurde.

Eine wichtige Verbesserung gegenüber dem Silver Ghost war der neue Reihensechszylindermotor mit hängenden Ventilen. Die mit dem Kurbelgehäuse verschraubten Zylinder (Bohrung × Hub = 107,9 mm × 139,7 mm) waren paarweise zusammengegossen und hatten abnehmbare Zylinderköpfe. Der langhubige Motor hatte einen Hubraum von 7668 cm³ und war mit 95 PS (70 kW) bei 2750 min−1 leistungsfähig genug, um den schweren Wagen angemessen zu bewegen. Der Wagen erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 145 km/h. Ab 1928 wurden die Zylinderköpfe aus Aluminium anstatt Gusseisen gefertigt. Motor und Getriebe waren mit einer Einscheiben-Trockenkupplung verbunden.

Die britische Version war mit einem Vierganggetriebe ausgestattet, während die US-Modelle nur drei Gänge hatten. Die Kraft wurde über ein Kardangelenk und eine in einem Rohr laufende Welle auf die Hinterachse übertragen. Die Vorderachse war an halbelliptischen Blattfedern aufgehängt, die Hinterachse an Auslegerfedern. An allen vier Rädern wurden servounterstützte Trommelbremsen eingebaut außer bei frühen in den USA gefertigten Fahrzeugen, die ohne Vorderradbremsen geliefert wurden.

US- und britische Versionen unterschieden sich im Radstand – beide gab es mit 3645 mm, aber bei der britischen Version betrug der lange Radstand 3823 mm, während beim US-Modell nur 3721 mm realisiert wurden. Die britischen Ausführungen wurden in der Rolls-Royce-Fabrik in Derby gebaut, die US-Ausführungen entstanden in Springfield (Massachusetts).

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Rolls-Royce_Phantom_I

Classic Days Düsseldorf 2023

Auch in diesem Jahr fanden am ersten Augustwochenende die Classic Days statt, die 16. Ausgabe vom 4. – 6. August 2023.

Ein besonderer Höhepunkt war die Zusammenarbeit mit dem PS-Speicher aus Einbeck für einen Sonderlauf der „Entwicklung der Mobilität“ über die letzten über 135 Jahre des Automobils. Bei „Moving the Change“ wurden mehr als 10 ungewöhnlichste Fahrzeugkonzepte vom Detroit Electric über Dampfwagen „Stanley Steamer“, dem Kohlevergaser-Wagen bis hin zum „Henney Kilowatt“, dem Honda Insight von 1999 und einem mit fossilfreien Treibstoff befeuerten Mercedes-Benz AMG GT gezeigt.

Vieles verändert sich Jahr für Jahr bei dem Klassik-Event am ersten Augustwochenende. Doch eines bleibt: Es ist das größte Festival seiner Art auf dem europäischen Kontinent und Pilgerziel für alle Klassikfreunde und Anhänger des historischen Motorsports, denn immer auch gibt es fahrdynamische Vorführungen und Motorsport-Leckerbissen.

Automobilgeschichte wird zum „Greifen nah“ präsentiert – fahrend – in Ausstellungen und den Ausstellungsbereichen auf dem großen Veranstaltungsgelände, in den Paddocks und im Park.

Die Classic Days sind die bunte Mischung aus großem Clubtreffen – wir nennen es CLASSIC MEETING und vielen anderen Veranstaltungsteilen. Hier treffen sich über 100 Oldtimer Clubs, finden ihr Schaufenster, zeigen Clubleben, suchen Kontakt zu Interessierten und feiern so manche prächtige Kuchentafel.

Das große Fahrerlager mit seinen Zelten und reinrassigen Rennsportwagen zeigt die Teilnehmer-Fahrzeuge der RACING LEGENDS. Mehr als 80 Rennfahrzeuge warten auf die Demonstrations- und Regularity-Fahrten auf dem 2,5 Kilometer langen Rundkurs über legendäre Rennstrecken-Teile, die wie in Brooklands anmuten.

Textquelle: https://www.classic-days.de/

Fast 500 Fotos vom Besuch am Samstag findet man in diesem Flickr-Album:

Einige ausgewählte Fahrzeuge werden hier im Detail vorgestellt.

Brasier 1911

Die Société des Automobiles Brasier war ein französischer Hersteller von Automobilen. Das Markenzeichen war ein vierblättriges Kleeblatt.

Der Konstrukteur Henri Brasier gründete 1905 das Unternehmen, nachdem er sich von seinem Partner Georges Richard bei Richard-Brasier getrennt hatte. Das Unternehmen florierte zunächst und bot eine große Anzahl von Typen zwischen 1,5 und 8 Litern Hubraum an. 1919 wurde die Produktion wiederaufgenommen, stagnierte jedoch weitgehend und schrumpfte dann. 1926 verband sich Brasier mit dem Fahrradhersteller Camille Chaigneau, seither hieß das Unternehmen Chaigneau-Brasier.

Das Unternehmen stellte vor 1914 Modelle mit Zwei-, Vier- und Sechszylindermotoren her. Unter anderem gab es die Modelle 11 CV, 12 CV mit 1847 cm³ mit 70 mm Bohrung und 120 mm Hub, 15 CV und 16 CV. Im Jahr 1907 stellte Brasier drei Modelle her: Den 16/26 Vierzylinder mit 3054 cm³ mit 90 mm Bohrung und 120 mm Hub; den 30/40 Vierzylinder mit 5123 cm³ mit 112 mm Bohrung und 130 mm Hub und den 40/60 Sechszylinder mit 7684 cm³ mit 112 mm Bohrung und 130 mm Hub.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Brasier

Lacoste & Battmann 1903

Lacoste & Battmann war ein französischer Hersteller von Automobilen.

Jacques Lacoste gründete 1897 das Unternehmen J. Lacoste et Cie in Paris zur Automobilproduktion. 1901 erfolgte die Umbenennung in Lacoste & Battmann und 1905 in Lacoste & Battmann Ltd. Neben dem eigenen Fahrzeugbau wurden auch fertige Fahrgestelle an Konkurrenzunternehmen und Tochtergesellschaften wie Cupelle, Gamage, Imperial, Jackson, L & B, Lacoba, Lancaster, Napoleon, Regal, Simplicia und Speedwell verkauft, die die Fahrgestelle zu kompletten Autos vervollständigten und unter eigenem Namen anboten.

1903: 6 CV Einzylinder- und 12 CV Zweizylinder-Einbaumotor von De Dion-Bouton sowie 24 CV Vierzylindermotor von Mutel

1913 endete die Produktion.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Lacoste_%26_Battmann

Borgward Hansa 1500 RS Coupe – Le Mans 1953

Der Borgward Hansa 1500 ist ein Mittelklassewagen der Carl F. W. Borgward G.m.b.H. in Bremen-Sebaldsbrück und war die erste deutsche Pkw-Neukonstruktion nach dem Zweiten Weltkrieg. Der erste Wagen lief am 13. Oktober 1949 vom Band.

Im März 1949 hatte Borgward den Wagen auf dem 19. Genfer Auto-Salon vorgestellt. Der Hansa 1500 war vor allem die erste deutsche serienmäßig gebaute Limousine nach dem Krieg mit Pontonkarosserie und Blinkern statt der bis dahin üblichen Winker als Fahrtrichtungsanzeiger.

Außer der zwei- sowie viertürigen Limousine gab es den Hansa 1500 als dreitürigen Kombi und als zweitüriges Sportcoupé (Prototyp)…

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Borgward_Hansa_1500

1953: Start der „24 Stunden von Le Mans“. An dem legendären Rennen nehmen auch zwei Wagen aus Bremen teil. Auf den beiden Borgward Hansa 1500 RS Coupe mit Alu-Karosserien mit den Startnummern 41 und 42 kämpften die Fahrer gegen Marken wie Alfa Romeo, Lancia oder Jaguar. Doch der Einsatz endet tragisch: der erste Wagen schied früh aus, die Nummer 41 scheiterte kurz vor Schluss mit Motorschaden.

65 Jahre danach brachte das Borgward Zeitmanufaktur-Team mit der Startnummer 41 den einzigen noch existierenden Wagen im Sommer 2018 wieder in Le Mans an den Start. Die historische Ausgabe des Rennens wurde für das Team zum Triumph: Der Rennwagen sah das Ziel und belegte mit seinen Fahren Johan, Jakob und Lars Erik Larsson den hervorragenden 4. Platz in seiner Klasse.

Quelle: Borgward Zeitmanufaktur Rennteam

Alvis Speed 25 SB 1937 – MG 5174

Der Alvis Speed 25 war ein PKW, den Alvis von 1936 bis 1940 als Nachfolger der Modelle Speed 20 und 3½ litre fertigte. Es gab zwei aufeinanderfolgende Generationen, SB und SC.

Der 1936 vorgestellte Speed 25 SB kombinierte das Fahrgestell des Speed 20 SD mit 3150 mm Radstand und Einzelradaufhängung vorne an einer Querblattfeder mit dem Sechszylinder-Reihenmotor mit hängenden Ventilen des 3½ litre, der einen Hubraum von 3571 cm³ hatte. Im Speed 25 leistete dieser durch drei SU-Vergaser gespeiste Motor 106 bhp (78 kW) bei 3800/min. Hatten die früheren Sechszylindermotoren der Marke nur vier Hauptlager, so hatte das neue Aggregat sieben. Kupplung, Schwungrad und Kurbelwelle wurden gemeinsam gewuchtet, was zu besonders geringen Vibrationen führte. Der Zylinderkopf war aus Gusseisen, aber die Kolben waren aus Aluminium. Zwei elektrische Benzinpumpen speisten die drei Vergaser.

Der Rahmen bestand aus Stahl und wartete mit kräftigen Querträgern auf. Alvis stellte nur die Fahrgestelle des Luxuswagens her. Die Aufbauten kamen von Stellmacherbetrieben, wie Cross and Ellis (Tourenwagen), Charlesworth (Limousine und Cabriolet), Vanden Plas, Lancefield, Offord und anderen.

Die niedrige, sportliche Erscheinung, das synchronisierte Getriebe, die Einzelradaufhängung vorne und der Bremskraftverstärker machten den Alvis Speed 25 zu einem schnellen, luxuriösen und zuverlässigen Auto, das fast £ 1000 kostete. Als einziges Automodell konnte der elegante Wagen zweimal hintereinander den begehrten Ladies Choice VSCC Oxford Concourse gewinnen. Viele der ausnahmslos von Hand gebauten Autos haben bis heute überlebt.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Alvis_Speed_25

Arnolt-Bristol Roadster (No. 58135)

Der Arnolt-Bristol war ein zweisitziger Sportwagen aus den 1950er-Jahren britisch-italienischen Ursprungs. Arnolt verband das Chassis und die Antriebstechnik von Bristol mit einem von Bertone entworfenen und hergestellten Aufbau. Das Fahrzeug wurde in mehreren Karosserieversionen angeboten und vornehmlich in den Vereinigten Staaten verkauft.

Die Initiative zur Entwicklung des Arnolt-Bristol ging auf den amerikanischen Geschäftsmann Stanley H. „Wacky“ Arnolt zurück. Sein in Chicago, Illinois, ansässiges Unternehmen S.H. Arnolt Inc. importierte nach dem Zweiten Weltkrieg europäische Sportwagen wie Aston Martin, MG und Bristol. 1953 ging Arnolt eine Verbindung mit dem italienischen Karosseriehersteller Bertone ein. Bertone produzierte in Arnolts Auftrag den Arnolt Continental Sportster (auch als Arnolt-MG bekannt), einen zweitürigen, als Coupé und in offener Version angebotenen Sportwagen.

Nach der Produktionseinstellung des MG-Arnolt bemühte sich „Wacky“ Arnolt um die Entwicklung eines Nachfolgers mit vergleichbarer Konzeption, das heißt mit britischer Antriebstechnik und italienischer Karosserie. Vermittelt durch Bristols Verkaufsleiter James Watt, fiel Arnolts Wahl auf das Chassis des Bristol 404, eines 1953 vorgestellten hochpreisigen Sportwagens, mit dem erstmals der Begriff „Gentleman’s Express“ assoziiert wurde. Wieder gestaltete Bertone die Karosserie und baute das Fahrzeugs auf. „Wacky“ Arnolt hatte 1953 im Hinblick auf die Produktion des Arnolt-MG in Bertones Karosseriewerk erheblich investiert und war zwischenzeitlich dessen Vizepräsident geworden.

Wie bereits der Arnolt-MG, wurde auch dieses Modell in erster Linie in den USA verkauft. Arnolt legte Wert darauf, den Arnolt-Bristol auf dem amerikanischen Markt zu einem niedrigeren Preis anzubieten als den serienmäßigen Bristol 404. Dies gelang ihm: Angesichts einiger technischer Modifikationen, vor allem aber wegen der preisgünstigen Herstellung der italienischen Karosserien lag der Verkaufspreis je nach Aufbauform zwischen 20 und 25 Prozent unter dem des 404. Nur einzelne Exemplare des Arnolt-Bristol fanden europäische Käufer. Einige Fahrzeuge fanden bei Automobilrennen Verwendung. Einen Nachfolger gab es nicht.

Arnolt-Bristol basierte auf dem „rolling chassis“ des Bristol 404, das seinerseits eine verkürzte Ausführung von Bristols Standardchassis war. Diese Plattform, die Bristol seit 1946 und in modifizierter Form bis 2011 im Bristol Blenheim verwendete, ging auf den BMW 326 von 1936 zurück.

Bristol modifizierte das Chassis des 404 für den Arnolt-Bristol nur geringfügig. Die Änderungen waren zumeist auf Arnolts Anliegen zurückzuführen, das fertige Auto möglichst preisgünstig anzubieten. So installierte Bristol anstelle des aufwendigen Bremssystems des 404 die einfacheren, preiswerteren Bremsen des Bristol 403; auch die Gangschaltung entsprach der des 403. Als Antrieb diente der 2,0 Liter große Reihensechszylindermotor vom Typ 100C, der auch im Bristol 404 verfügbar war. Er leistete 130 PS. Die Kraftübertragung erfolgte über ein von Hand geschaltetes Vierganggetriebe, das mit dem des 404 identisch war.

Die Karosserie des Arnolt-Bristol entwarf Franco Scaglione für die Carrozzeria Bertone. Der Entwurf erinnerte in einigen Details an Scagliones Alfa Romeo BAT-Modelle und nahm zugleich im Bereich der Frontpartie die Gestaltung des zukünftigen Chevrolet Corvette C3 vorweg. Die Frontpartie war stark gewölbt. Die große Bauhöhe des Motors zwang zu einer Wölbung in der Mitte der Motorhaube; zusätzliche Höhe wurde durch eine Lufthutze erreicht. Die Kotflügel waren geschwungen. An der Frontpartie gab es eine ovale Öffnung für die Scheinwerfer; in der Mitte befand sich ein vergitterter Kühlergrill.

Der Aufbau wurde aus Stahlblech gefertigt. Die anfänglich geplante Aluminiumkarosserie wurde im Hinblick auf die Reparaturfreudigkeit und in der Einschätzung verworfen, dass amerikanische Werkstätten mit Stahl besser umgehen konnten als mit dem vergleichsweise schwerer zu bearbeitenden Aluminium. Lediglich die Motorhaube und die Kofferraumklappe bestanden aus Aluminium.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Arnolt-Bristol

Hier geht es zum zweiten Teil mit der Vorstellung weiterer Fahrzeuge.

Classic Days Düsseldorf 2022

Die Classic Days 2022 im Green Park Düsseldorf – das verrückte und stilvolle Klassiker- und Motorfestival versprach allen Besuchern, Fans und Gästen auch in diesem Jahr am ersten Augustwochenende (05.-07.08.2022) vielfältigen Oldtimerspaß für die ganze Familie. Die 100% originalen Classic Days – veranstaltet und ausgerichtet vom ehrenamtlichen Verein Classic Days e.V.

Beim Besuch am Samstag, den 06.08.22 enstanden wieder einige Fotos. In einer Auswahl davon werden besondere Fahrzeuge hier kurz vorgestellt.

Jaguar S.S.1 Four Light Saloon 1935

English and Swiss History of my Jaguar S.S.l 1935 (four light saloon)

Das Auto wurde am 11. Jan 1935 an Mr. Murray Watt mit dem Kennzeichen AAR 401 ausgeliefert. Letzter bekannter Besitzer u. Sammler von ‚Oldtimer Jaguars‘ Mr. Robert Danny hat die Fahrzeug-Reste 1974 erworben. Eigentlich hatte Mr. R. Danny die Absicht aus den Überresten wieder einen fahrbaren Jaguar herstellen zu lassen. Leider hat die Immobilien-Krise 1975 in England dies aber verunmöglicht. Mr. Danny war gezwungen die Sammlung aufzulösen. Ca. 1988 gingen die Überreste an Mr. David Barber (als Sammler von Jaguar Oldtimer über die Landesgrenzen bekannt). Es war aber in der damaligen Suuation fast unmöglich das Fahrzeug professionell zu restaurieren. Die Überreste des Jaguar S.S.1 standen in einer denkmalgeschützten Anlage und mussten aus Platzgründen verkauft werden. Letzter Besitzer vor Robert Dalle muss Mr. Roger Nicolls gewesen sein (1969 Eintrag im Registration Book). Im März 1993 hat Mr D. Barbar die Überreste im Magazin „Classic Cars“ unter Modell 1935 S.S.1, zum Verkauf ausgeschrieben (eigentliches Zugpferd im Inserat war aber ein Jaguar S.S.90 als zweisitziger Sportwagen, der um einiges mehr Wert verkörpert wie ein S.S.1). Ein Schweizer hat die Überreste des S.S.1 gekauft und in unser Land importiert. Im Jahr 2002 habe ich den Jaguar S.S.1, oder was vom ihm übrig geblieben ist, entdeckt und nach wiederholtem Nachfragen im Januar 2003 übernommen. Nach sorgfältigem Zerlegen wurde der Holzaufbau komplett ersetzt und die Blechteile repariert. 80% der alten Konstruktion konnten gerettet werden. Das Chassis und die Aufhängungsteile wurden komplett restauriert. Nach 6 Jahren (ca. 7.000 Arbeitsstunden) wurde das Fahrzeug rechtzeitig fertig, um am Concorso Elegenza in Villa D’Este (2009) ausgestellt zu werden.

Weitere Infos findet man hier:

Leichtbau Maier Prototyp 1935

Leichtbau Maier ist ein weitgehend unbekannter deutscher Automobilkonstrukteur aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts. Der Ingenieur Friedrich Eugen Maier aus Berlin entwarf und baute in den 1930er Jahren mindestens einen Autoprototyp und brachte ihn in den Verkehr.

Es war ein Kleinwagen mit einem 20-PS-DKW-Heckmotor, der später gegen den Motor eines VW-Käfers ausgetauscht wurde. Der Entwickler hatte für damalige Zeiten revolutionäre Details eingebaut: einen höhenverstellbaren Fahrersitz (patentiert im Mai 1938), mitlenkende Scheinwerfer, ein höhenverstellbares Fahrwerk, einen selbsttragenden geschlossenen Wagenkasten (patentiert im Juli 1932). Insgesamt meldete Maier für die Autoentwicklung 12 Patente in Deutschland sowie weitere in den USA und Großbritannien. Auf dem Typenschild finden sich die folgenden Hinweise: „Fabrikat Leichtbau Maier. Wagen-Nummer LM 050 1/35; Motor-Nummer 386418; 20 PS; Bohrung 76; Hub 76; Gewicht 684 kg; Gesamtgewicht 1034 kg“.

Weitere Informationen und Links:

Berlin-Rom-Wagen VW Typ 60 K10 1939

Der Berlin-Rom-Wagen VW Typ 60 K 10 bzw. Porsche Typ 64 war ein Sportwagen, den das Konstruktionsbüro von Ferdinand Porsche im Frühjahr 1939 nach früheren Plänen auf der Basis des KdF-Wagens (Volkswagen) entwickelte. Anlass war die für den Herbst 1939 geplante Fernfahrt von Berlin nach Rom, ein Gegenstück zu der populären Rallye Lüttich–Rom–Lüttich.

Äußerlich unterschied sich der Berlin-Rom-Wagen vom KdF-Wagen, dem späteren VW Käfer, durch eine Stromlinienkarosserie aus Aluminium (Länge ca. 4,15 m). Den Entwurf zeichnete Erwin Komenda, während die Konstruktion des Aufbaus maßgeblich eine Arbeit von Porsches Mathematiker Josef Mickl war. Um einen schmalen Dachaufbau zu ermöglichen, befand sich der Fahrersitz fast in Fahrzeugmitte, sodass für den Beifahrer nur ein schräg nach hinten versetzter Notsitz blieb. Alle vier Radausschnitte waren abgedeckt. Die vorderen Abdeckungen hatten an der Innenseite Rollen, damit sie bei starkem Lenkeinschlag von den Rädern nach außen gedrückt werden konnten. Im Bug des Fahrzeugs lagen hintereinander zwei Reserveräder; der Motor war wie beim VW-Käfer als Heckmotor hinter der Hinterachse eingebaut.

Der damals als gering geltende Luftwiderstand mit einem cw-Wert von 0,385 und das geringe Gewicht erlaubten bei einer langen Getriebeübersetzung oder langen Übersetzung des Achsantriebs und mit dem später von zunächst 35 PS auf rund 40 PS leistungsgesteigerten Motor eine Spitzengeschwindigkeit von 173,5 km/h bei 4000/min. Dies ist jedoch ein theoretischer Wert, da die Beschleunigung für ein Rennen bei einer solchen Auslegung mit einem Vierganggetriebe zu gering gewesen wäre. Die tatsächliche Höchstgeschwindigkeit in der Praxis dürfte bei etwa 145 km/h gelegen haben.

Peerless GT 1959

Die Peerless Cars Ltd. war ein britischer Automobilhersteller, der 1957 bis zur Pleite 1960 in Slough (Berkshire) den Peerless herstellte. Der Prototyp dieser sportlichen Limousine hieß anfangs Warwick und wurde von Bernie Rodger für die Firmengründer John Gordon und James Byrnes entworfen. Zu Produktionsbeginn 1957 benannte man den Wagen in Peerless um. Er hatte die Mechanik des Triumph TR3, eingebaut in einen Rohrrahmen mit De-Dion-Hinterachse. Die Karosserie des attraktiven 4-Sitzers bestand aus GFK. Der Wagen zeigte ein gutes Leistungsvermögen, war aber teuer in der Herstellung und die Fertigungsqualität entsprach nicht den gleich teuren Modellen großer Hersteller. Nach rund 325 Exemplaren wurde die Fertigung 1960 eingestellt.

Bernie Rodger zog noch einmal eine Produktion des äußerlich wenig veränderten Fahrzeugs mit großer, vorne angeschlagener Fronthaube, einem steiferen „Space-Frame“-Chassis und einem überarbeiteten Armaturenbrett als Warwick auf. John Gordon und Jim Keeble nutzten den Peerless-Space-Frame als Basis für den 1960 vorgestellten Gordon GT mit Chevrolet-Motor und einer Karosserie, die von Giugiaro entworfen und von Bertone gebaut wurde. Ab 1964 wurde daraus der Gordon-Keeble.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Peerless_Cars