Ruhrgebiets-Rundfahrt September 1989

Streckenführung durch das Ruhrgebiet

Vom 16. bis 17. September 1989 fand die 1. Internationale Oldtimer Ruhrgebiets-Rundfahrt mit etwa 100 historischen PKWs und LKWs statt.

Für zwei Tage wird das Ruhrgebiet zur Metropole der Oldtimer-Freunde. Am 16. und 17. September geben sich rund 100 historische Fahrzeuge ein Stelldichein bei der Oldtimer-Ruhrgebiets-Rundfahrt ’89. Ausrichter sind die beiden namhaftesten Clubs dieser Bewegung im Ruhrgebiet: Der „Allgemeine Schnauferl-Club, Landesgruppe Rhein-Ruhr (ASC)“ und der „Mercedes Veteranen-Club Ruhr (MVC)“. Die technische und organisatorische Betreuung haben die Fahrzeug-Werke LUEG übernommen. Bei der Oldtimer-Rundfahrt und den Sonderprüfungen geht es nicht um Geschwindigkeit, sondern um Zuverlässigkeit und natürlich um verkehrsgerechtes Verhalten.

Einige weiterführende Informationen findet man in zwei Pressemitteilungen und auch in dem Programmheft, das man hier herunterladen kann:

Am 16.09.1989 sind während der Mittagspause, beim Lueg-Betrieb in Bochum einige Schwarzweiß- und Farbfotos von den teilnehmenden Fahrzeugen entstanden:

Einige ausgewählte Fahrzeuge werden nun hier kurz vorgestellt.

Startnummer 28: Citroen 7C Cab-Lim Bj. 1936

Traction Avant (deutsch „Vorderradantrieb“) ist die geläufige Bezeichnung für die ersten vorderradangetriebenen Citroën-Serienmodelle 7A, 7B, 7C, 11B (mit Reihenvierzylindermotoren) und 15/6 (mit Reihensechszylindermotor), die zwischen 1934 und 1957 gebaut wurden.

Entwickelt wurde der Traction Avant unter der Leitung von André Lefèbvre und Flaminio Bertoni, die 1955 auch für den Nachfolger Citroën DS verantwortlich waren. An der Entwicklung des Fahrzeugs war unter anderem Jean Daninos beteiligt, der 1939 die Facel-Metallwerke und später das Serienkarosseriebau-Unternehmen Facel-Métallon gründete. Aus Letzterem ging die Automarke Facel Vega hervor.

Bei allen „Traction Avant“ sitzt das Getriebe vor dem in Silentblöcken gelagerten Motor. Die vier Gänge (drei Vorwärts- und ein Rückwärtsgang) werden über einen Schalthebel im Armaturenbrett gewählt, also keine Revolverschaltung wie bei zeitgenössischen DKW und Adler oder später bei 2 CV und Renault 4. Die Vergasermotoren mit hängenden Ventilen haben eine untenliegende Nockenwelle, die über eine Steuerkette angetrieben wird. Der Zündverteiler enthält einen Fliehkraftversteller zur Anpassung des Zündzeitpunktes an die Motordrehzahl. Der 7 CV hat 1303 cm³ Hubraum und leistet 46 PS (34 kW) bei 3800/min.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Citro%C3%ABn_Traction_Avant

Startnummer 49: Borgward P 100

Borgward P 100 war die werksinterne Bezeichnung für einen Pkw der Carl F. W. Borgward G.m.b.H. in Bremen-Sebaldsbrück. Von 1959 bis 1962 wurden von dem offiziell als Großer Borgward bezeichneten Wagen 2591 Stück produziert (Zahl des Verbandes der Automobilindustrie: 2587). Ab Anfang 1960 wurde der P 100 als erstes deutsches Automobil mit einer Luftfederung angeboten. Ab 1961 verwendete auch Mercedes-Benz in seinem Spitzenmodell 300 SE aus der Baureihe W 112 ein derartiges System.

Der im September 1959 auf der IAA in Frankfurt präsentierte P 100 hatte vorn angeschlagene Vordertüren, eine 12-Volt-Anlage und konnte auf Wunsch mit einem „Hansamatic“-Automatikgetriebe der englischen Hobbs Transmission Ltd. geliefert werden, das wesentlich betriebssicherer war als das automatische Dreiganggetriebe des Hansa 2400. Der gegenüber dem Hansa 2400 II Pullman etwas kürzere P 100 hatte einen um 17 cm geringeren Radstand und einen kleineren Wendekreis von 11,4 Metern (Hansa 2400: 12 Meter). Wegen des um 300 kg geringeren Gewichtes war der Wagen mit dem gleichen Motor wie im letzten Hansa 2400 und bei gleicher Motorleistung (100 PS) sparsamer und mit 160 km/h Höchstgeschwindigkeit um 5 km/h schneller. Er beschleunigte in 16 Sekunden von null auf 100 km/h.

Als erstes deutsches Serienfahrzeug war der P 100 ab Januar 1960 wahlweise auch mit einer von Borgward selbst entwickelten Luftfederung erhältlich. An jedem Rad saß ein Luftfederbalg, der von einem Kompressor im Motorraum über einen Vorratsbehälter gefüllt wurde. Diese Luftbälge federten aber nicht nur das Fahrzeug, sondern wirkten darüber hinaus der Seitenneigung bei Kurvenfahrt oder dem vorderen „Eintauchen“ beim Bremsen entgegen, sodass der Fahrzeugaufbau immer in der Waagerechten blieb. Die entsprechenden Ventile wurden über ein Gestänge von den Radaufhängungen geöffnet oder geschlossen.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Borgward_P_100

Startnummer 66: BMW 501/6 Cabriolet 1955

Die BMW 501/502 sind Pkw der Oberklasse von BMW. Die von 1952 bis 1964 gebauten Fahrzeuge sind wegen ihrer geschwungenen Linienführung als „Barockengel“ bekannt. Neben den Limousinen wurden auch wenige Cabriolets und Coupés hergestellt. Der Typ 501 war der erste BMW-Pkw aus München, alle vorherigen wurden in Eisenach hergestellt.

Zu dem ersten Modell BMW 501 mit Sechszylinder-Reihenmotor und 2 Litern Hubraum kam 1954 der BMW 502 hinzu, der von dem ersten nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland neu konstruierten Achtzylindermotor angetrieben wurde.

Die Auto- und Motorrad-Welt vom 20. März 1953 schrieb über den BMW 501 mit Zweiliter-Triebwerk unter anderem: „Ein Wagen der deutschen Spitzenklasse mit einer den besten Italienern ebenbürtigen Linie und dem bekannten BMW-Gesicht. Der günstige Luftwiderstandsbeiwert der Karosserie ergibt auch bei hohen Geschwindigkeiten niedrigen Verbrauch.“ Im Datenblatt wird der Kraftstoffnormverbrauch mit 10,3 l/100 km angegeben. Besonders hervorgehoben werden die ausgeklügelte Heizung und Lüftung des Wagens und die Federung mit „leicht nachstellbaren Drehstäben“. Über den Sechszylinder-Motor heißt es: „Der aus dem BMW 326 [Anm.: 1936–1941] entwickelte Motor wurde wesentlich verbessert: Geänderte Ansaugkanäle, Tulpenventile, ein verbesserter Brennraum, der höhere Verdichtung bei gleicher Klopffestigkeit erlaubt, und eine verstärkte Kurbelwelle ergeben bei einer Leistung von 65 PS eine hervorragende Motorelastizität. Die hydraulisch betätigte Kupplung vermeidet Rupfen beim Anfahren.“

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/BMW_501/502

Startnummer 81: Alvis TD 21 Drophead Coupe 1960

Der Alvis TD 21 ist ein Oberklassefahrzeug des britischen Automobilherstellers Alvis Cars, das von 1958 bis 1964 in zwei Serien gefertigt wurde. Er gehört zur Three-Litre-Modellfamilie, die auch als Alvis T-Series 21 zusammengefasst wird. Der TD 21 löste den TC 108/G ab, der nur in wenigen Exemplaren hergestellt worden war. Wie dieser, wurde auch der TD 21 werksseitig mit einer Standardkarosserie angeboten, die die Schweizer Carrosserie Graber entworfen hatte. Neben diesen in Großbritannien gefertigten Serienmodellen baute Graber im Kanton Bern auf dem Chassis des TD 21 eine Reihe von Sondermodellen, die mit abweichenden Karosserien versehen waren.

Die Standardkarosserie des TD 21 beruhte wiederum auf einem Entwurf von Hermann Graber, allerdings hatte Park Ward einige Modifikationen vorgenommen, die unter anderem die Leuchteinheiten und deren Einpassungen betrafen. Der Aufbau folgte im grundsätzlichen Layout dem des TC 108/G, auch die Proportionen blieben im Ganzen unverändert. Äußerlich unterschied sich der TD 21 von seinem Vorgänger vor allem in der Gestaltung der hinteren Dachpartie: Die C-Säule war unten nun nicht mehr nach innen geneigt, sondern bildete mit dem übrigen Aufbau ein Trapez. Damit entfiel die angedeutete hintere Panoramascheibe. Neu war auch eine winkelige Ausbuchtung in den hinteren Kotflügeln, die ein ähnliches Gestaltungsmerkmal des „Ponton-Mercedes“ aufgriffen.

Die Werksversion des TD 21 war, wie schon der Vorgänger, als zweitürige Limousine erhältlich („Saloon“). Anders als der TC 108/G, wurde der TD 21 nun zusätzlich auch werksseitig als Cabriolet („Drophead Coupé“) angeboten.

Die Karosserieteile bestanden zumeist aus Stahl; nur das Dach, die Motorhaube und der Kofferraumdeckel waren aus Aluminium. Während Willowbrook die Karosserieteile des TC 108/G noch in Handarbeit über Holzformen hergestellt hatte, verwendete Park Ward für den TD 21 Blechpressen. Das erhöhte die Fertigungsgeschwindigkeit und senkte den Preis. Die Karosserieteile wurden an einem Gerüst aus Holz befestigt.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Alvis_TD_21

Borgward P100, Praga Lady und Rolls Royce in Bochum bei Lueg
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